Zur Feierstunde der Amtseinführung von Marion Stamm als neue Außenstellenleiterin des WEISSEN RINGS für Stadt und Kreis Kulmbach hatte der Landesvorsitzende des WEISSEN RINGS Bayern-Nord, Josef Wittmann eingeladen. Er konnte im großen Sitzungssaal des Landratsamtes Kulmbach Vertreter aus Politik, Polizei, Justiz, Behörden und Verbänden begrüßen, mit denen der WEISSE RING immer wieder Kontakt hat. Er gab einen kurzen Überblick über die 45 Jahre WEISSER RING, ab Gründung durch den Fernsehjournalisten Eduard Zimmermann und weitere Persönlichkeiten, wie
- RA Josef Augstein, Bruder des Spiegel-Herausgebers;
- den Polizeipräsidenten des BKA, Dr. Horst Herold, ehemals PP in Nbg.
- Klaus Hübner, Polizeipräsident in Berlin,
- Dr. Manfred Schreiber, Polizeipräsident in München und den
- OB von Frankfurt, Dr. Walter Wallmann.
Auch über die Hilfsmöglichkeiten des WEISSEN RINGS und Ausbildung der Ehrenamtlichen, sowie der Organisation berichtete der Landesvorsitzende.
Im Bereich der Außenstelle Kulmbach sind 55 Bürger/innen Fördermitglieder.
Landrat Klaus Peter Söllner dankte in seinem Grußwort den Helfer/Innen des WEISSEN RINGS für ihr ehrenamtliches Engagement. „Der politische Blick fällt immer nur auf die Opfer bei spektakulären Straftaten und tritt dann wieder schnell in den Hintergrund“, sagte der Landrat. Das Ehrenamt des WEISSEN RINGS ist in der Gesellschaft unverzichtbar. Not sehen und Handeln – das tun Sie als Helfer/innen, so seine Aussage. Herr Söllner beglückwünschte Frau Stamm und stellt seine Unterstützung im Bedarfsfall in Aussicht.
Oberbürgermeister Ingo Lehmann dankte ebenfalls dem WEISSEN RING der Opfer von Straftaten auffängt und Hilfestellung leistet. Auch auf den jeweiligen Opferfall zugeschnittene finanzielle Hilfe kann der WEISSE RING leisten, für die es sonst keinen Rechtsanspruch gibt. Auch für den Abbau von Vorbehalten gegenüber Behörden sorgen die Helfer/innen im Rahmen der Opferbetreuung. Der OB dankte Frau Stamm für die Bereitschaft, Verantwortung im Bereich Kulmbach zu übernehmen und versicherte seine Unterstützung.
Als Festredner konnte Polizeipräsident Alfons Schieder vom Polizeipräsidium Oberfranken engagiert werden. Zunächst erklärte er, dass die Polizei primär zur Gefahrenabwehr und Täterermittlung zuständig ist und hierbei dem Grundsatz der „Neutralität“ verpflichtet sei. Er sehe viele Nahtstellen zu externen Institutionen, die sich die weitergehende Betreuung von Opfern, insbesondere Kriminalitätsopfern, auf die Fahnen geschrieben haben: „Neben staatlichen Institutionen wie das Zentrum Bayern Familie und Soziales, verschiedenen Anbietern von Hilfetelefonen, Beratungseinrichtungen, Frauenhäusern und anderen Handlungsträgern sei es vor allem und in erster Linie der WEISSE RING.
Herr Schieder betonte, dass insbesondere die Begleitung der Opfer zu Behörden wie Polizei, Gerichten und andere Stellen, die Hilfe bei der Suche nach Rechtsanwälten oder psychotraumatischen Behandlungsmöglichkeiten eine wertvolle Hilfe ist.
Auch sei er dankbar für Prävention, die der WEISSE RING leistet, was wiederum eine Schnittstelle zur Polizei sei.
Der Außenstellenleiterin Marion Stamm wünschte Polizeipräsident Alfons Schieder einen guten Start in ihr neues Amt: „Ich freue mich darauf, zusammen mit Ihnen die gute Zusammenarbeit zwischen dem WEISSEN RING und der oberfränkischen Polizei weiter fortzuführen.
Zum eigentlichen Grund der Veranstaltung, der Amtseinführung von Frau Marion Stamm erläuterte der Landesvorsitzende die Aufgaben einer Außenstellenleitung.
„Die ASL ist die Ansprechpartnerin für Polizei, Justiz, Zentrum Bayern Familie und Soziales, wenn es um Opferhilfe und Opferschutz geht. So hat der WEISSE RING beste Kontakte zur Polizei, zur Justiz, zur Beauftragten der Polizei für Frauen und Kinder und zu Sachbearbeiter/innen für häusliche Gewalt.
Weitere Aufgaben sind das öffentliche Eintreten für Opferbelange, Mitgliederwerbung und die Aufgaben des WEISSEN RINGS publik zu machen“, so der Landesvorsitzende.
Sodann überreichte er Frau Stamm ihren „Dienstausweis“ mit einem kleinen Präsent und sagte: „In Ermangelung eines Tarifvertrages beschäftigen wir Sie der Einfachheit halber auf ehrenamtlicher Basis“.
Frau Stamm dankte allen, die zu dieser Feierstunde ihren Beitrag geleistet haben. Sie freue sich, dass sie so viel Unterstützung zugesagt bekommen hat. Zusammen mit ihren beiden Mitarbeitern David Raithel und Werner Schuberth, sowie durch Zuzug mit Christine Marzog verstärkt, steht nun in Kulmbach ein starkes Team als Opferhelfer bereit.
Zur Person:
Marion Stamm ist 60 Jahre alt, verheiratet und wohnt im Kreis Kulmbach. Sie ist Leiterin der Buchhaltung einer mittelständischen Firma und engagiert sich im Hospizverein Kulmbach. Zum WEISSEN RING kam sie über eine Zeitungsanzeige. In kurzer Folge absolvierte sie die erforderliche Ausbildung und übernahm bereits im April die Außenstellenleitung. Wegen Corona konnte die Feierstunde erst jetzt nachgeholt werden.
Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde von Melanie Dotzler.
Fotos und Bericht: WR / RoHo